Eine akute Querschnittlähmung ist ein lebensgefährlicher Notfall – schon wenn ein Verdacht darauf besteht, sollten Angehörige sofort einen Krankenwagen rufen. Auf der Intensivstation behandeln Ärzte unter anderem einen möglichen Kreislaufzusammenbruch. Sind innere Organe oder die Atmung betroffen, müssen sie, oft vorübergehend, deren Funktion ersetzen, zum Beispiel durch künstliche Beatmung. Über vier bis sechs Wochen bleiben die Patienten dann unter ärztlicher Beobachtung, meist in einer spezialisierten Klinik.
Operationen stabilisieren Wirbelsäule
Wenn eine Verletzung die Querschnittlähmung verursacht, können manchmal Operationen Teile des Rückenmarks bewahren und später eine größere Beweglichkeit sichern. Chirurgen beheben etwa Quetschungen, indem sie Raumforderungen wie Knochenteile und Bandscheiben, die auf das Rückenmark drücken, entfernen. Liegt ein instabiler Bruch an der Wirbelsäule vor, können Ärzte ihn mit metallenen Schrauben und Platten fixieren und so die Wirbel stabilisieren.
Entzündungen und Schmerzen lindern
Wenn Entzündungen das Rückenmark beschädigen, beispielsweise aufgrund von Tumorerkrankungen, verabreichen Ärzte bestimmte Arten von Kortison. Je nach Ursache können auch andere Maßnahmen angebracht sein, zum Beispiel spezielle Medikamente bei Multipler Sklerose. Häufig treten auch heftige Schmerzen auf, die Ärzte mit entsprechender Medikation behandeln.
Rehabilitation: Leben mit der Lähmung
In der Rehabilitation, die meist in spezialisierten Zentren stattfindet und vier bis sechs Monate dauert, lernen Betroffene, mit ihrer Querschnittlähmung zu leben. Dazu gehören der Umgang mit dem Rollstuhl ebenso wie mit Blasenkathetern sowie das richtige Liegen. Außerdem beginnen sie mit Physio- und Ergotherapie, um noch funktionierende Muskeln zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern. Menschen mit Tetraplegie oder Tetraparese erhalten zudem häufig gezielte Atemtherapie. Vor allem viele jüngere Menschen mit Paraplegie oder Paraparese können dann nach einiger Zeit selbstständig den Alltag bestreiten.