Über 40 Prozent der Erkrankungen der Wirbelsäule sind auf Infektionen, Tumoren, Metastasen oder entzündliche Erkrankungen des Zentralen Nervensystems zurückzuführen. Ein Großteil der jährlich etwa 1.500 Fälle an neuen Querschnittlähmungen, die jedes Jahr in Deutschland auftreten, gehen zudem auf Unfälle und Verletzungen, also auf Traumata, zurück. Mediziner sprechen dann von traumatischen Querschnittlähmungen. Relativ häufig sind dabei auch Fahrrad- und Motorradunfälle, Verletzungen beim Sport, zum Beispiel beim Skifahren, sowie Stürze aus größerer Höhe.
Brüche und Quetschungen an der Wirbelsäule, die durch diese Verletzungen auftreten, führen dann zu Schäden am Rückenmark. Nervenstränge werden abgeklemmt oder zerstört, die Kommunikation zwischen Gehirn und unteren Körperregionen eingeschränkt.
Auch Krankheiten verursachen Querschnittlähmungen
Doch auch verschiedene Erkrankungen können das Rückenmark angreifen und eine sogenannte nicht-traumatische (atraumatische) Querschnittlähmung verursachen. Das ist häufiger bei älteren Menschen der Fall – und tritt aufgrund der alternden Gesellschaft auch immer öfter auf. Gängige Ursachen sind etwa Tumoren, Durchblutungsstörungen des Rückenmarks und Infektionen sowie Autoimmunerkrankungen.
Lähmungen durch Multiple Sklerose
In vielen Fällen ist für nicht-traumatische Querschnittlähmungen die Multiple Sklerose (MS) verantwortlich. Bei der Autoimmunkrankheit beschädigt das eigene Immunsystem das Nervensystem. Im Laufe der Krankheit kann es passieren, dass der Körper auch Rückenmark angreift und zerstört und so Lähmungen verursacht.